Der Boennering kann auch Fahrradwerkstatt sein. Einer der Jungs hat sich ein gebrauchtes Fahhrad zugelegt – der allgemeinen Fitness wegen. Für diejenigen, die es interessiert: es handelt sich dabei um ein “Marin Bear Valley” aus Mitte der Neunziger des vergangenen Jahrhunderts, des “goldenen Zeitalters des MTB-Baus”. Das Marin ist (oder: war) kein hochwertiges Fahrrad, aber stabile Mittelklasse. Einige (angeblich) Wissende bezeichnen vor allem den Rahmen als “bombproof” – also sehr stabil. Genau das richtige um sich damit durch den Hamburger “Urban Jungle” zu schlagen.
Das Radl war zwar in einem prima gebrauchten Zustand, aber der Kollege wollte größere Kettenblätter an den Kurbeln haben. Es fehlte ihm an großen Gängen. Okay, das wäre doch gelacht… neue Kurbeln mit entsprechenden Kettenblättern gekauft und gleich noch eine neue Kette. Das hintere Ritzelpaket war noch gut. Tja, aber auch in der Fahrradbastelei stellen sich die Probleme erst während des Bastelns heraus: Die neue Kurbel passte nicht auf das alte Tretlager und das alte Tretlager war derartig festgegammelt, dass es sich nur mit Beharrlichkeit und einer gewissen rohen Gewalt dazu bewegen ließ, sein angestammtes Rohr zu verlassen. Nach ier Stunden dauernden Ackerei war es dann endlich geschafft! Dann “nur” noch das neue Tretlager eingebaut, Kette vernietet und den vorderen Umwerfer eingestellt (was sich ebenfalls als fummeliger herausstellte, als zuvor gedacht).
Gegen Abend (es wurde schon dunkel) war das Marin wieder fahrbereit und der Kollege froh und zufrieden. Konnte er doch die zwölf Kilometer Heimweg per Fahrrad antreten und die wunderbar-lauschige Nacht des sommerwarmen 27. Augusts 2016 (30 Grad!) genießen.